Nachts auf der Diavolezza

Liebe Leserin, lieber Leser,
Es gibt Momente, die bleiben für immer. Einer dieser Momente war definitiv mein Shooting Anfang November 2024 auf der Diavolezza auf knapp 3000 Metern Höhe im Engadin, das sowohl die Abenddämmerung, die tiefste Nacht als auch die Morgendämmerung umfasste. Die Diavolezza, die "Teufelin", hält nicht nur tagsüber atemberaubende Ausblicke auf Piz Palü, Piz Bernina und die umliegende Gletscherwelt bereit, sondern entfaltet ihre wahre, magische Schönheit erst, wenn die Sonne unter- und wieder aufgegangen ist.
Die Stille der Höhe und das Ende des Tages
Nachdem die letzten Tagesgäste mit der Gondel ins Tal gefahren waren, kehrte eine unglaubliche Stille ein. Oben, im Berghaus Diavolezza (auf 2978 m), fühlte es sich an, als wäre man der Welt entrückt und dem Himmel und den Bergen ganz nah – ein perfekter Ort, um der Lichtverschmutzung zu entkommen. Die Nacht war klar, kalt und es war Neumond.
Die Abenddämmerung hüllte die Gipfel zunächst in sanftes, rosafarbenes Licht, bevor die Dunkelheit übernahm.
Das erstes Bild fängt genau diesen Übergang ein: Das letzte warme Licht der untergehenden Sonne taucht die schneebedeckten Gipfel und Gletscher in sanfte Rosa- und Goldtöne. Der schroffe Fels im Vordergrund bildet einen reizvollen Kontrast zu den leuchtenden Höhen. Ein atemberaubendes Schauspiel zum Abschluss des Tages!
Die Milchstraße über dem ewigen Eis – Die Magie der tiefen Nacht
Als die Nacht hereinbrach, begann das eigentliche Spektakel. Der Himmel über den Schweizer Alpen verwandelte sich in eine unendliche Leinwand. Die Kälte auf fast 3000 Metern war schnell vergessen, der Blick gebannt auf die unendliche Weite über mir. Die Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit, ich sah ein Meer von Sternen über mir, einfach gigantisch.
Das zweites Bild zeigt den absoluten Höhepunkt der Nacht: Die leuchtende Milchstraße zieht sich majestätisch über die verschneiten Bergketten. Fernab jeglicher Stadtlichter erstrahlt das galaktische Band in einer Klarheit, die man nur selten erlebt. Im Vordergrund spendet das Berghaus Diavolezza ein warmes, einladendes Licht. Ein kleiner Funken Zivilisation unter einem Ozean von Sternen – der Kontrast könnte nicht eindrucksvoller sein und zeugt von der tiefen Magie der Alpen bei Nacht.
Der frühe Morgen: neues Licht erobert die Gipel
Nach einer kurzen Nacht und voller Vorfreude auf das nächste Lichtspektakel, stand ich noch vor Sonnenaufgang wieder draußen. Die Belohnung war ein weiteres unvergessliches Farbenspiel.
Das drittes Bild fängt diesen magischen Moment der Morgendämmerung ein. Die majestätischen Gipfel und Täler tauchen aus der Dunkelheit auf und werden vom ersten, zarten Licht des Tages begrüßt. Das kühle Blau und Violett des Himmels, das auf die schneebedeckten Berge trifft, schafft eine friedliche und fast ätherische Atmosphäre. Man spürt förmlich, wie die Natur langsam aus einem tiefen Schlaf erwacht und ein neuer Tag über den Alpen anbricht.
💡 Fazit & Tipps für dein eigenes Shooting
Wer einmal die wahre Dunkelheit, das Leuchten der Sterne und das magische Erwachen des Tages über den Alpen erleben möchte, dem kann ich eine Nacht auf der Diavolezza nur wärmstens empfehlen. Ich habe dort übernachtet, wobei ich eigentlich meistens draussen war.
Es ist nicht nur ein fotografisches, sondern vor allem ein tief emotionales Erlebnis.
Meine Ausrüstungstipps für dich:
1. Stabiles Stativ: Absolut notwendig für lange Belichtungszeiten.
2. Lichtstarkes Weitwinkelobjektiv: Für die Milchstraße ideal f2,8
3. Ersatzakkus: Die Kälte auf fast 3000 m lässt die Akkus schneller leerlaufen.
4. Warme Kleidung: Mehrschichtige Kleidung, Handschuhe und eine Mütze sind unerlässlich.
5. Stirnlampe: Unverzichtbar für die Orientierung im Dunkeln.
Dieses Shooting ist eine Erinnerung daran, wie klein wir inmitten der gewaltigen Natur und des Universums sind.
Ich freue mich über euer Feedback
Janet


